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AutorenbildChristine Dworschak

Großputz im Kleinmannihaus

In meinem Wintergarten, der ausschließlich von meinen Ägyptischer Landschildkröten (Testudo kleinmanni) bewohnt wird, ist schon seit einiger Zeit Ruhe eingekehrt. Jetzt stecken die Tiere tief in ihren Höhlen und trotzen der Hitze indem sie eine Trockenruhe (Ästivation) halten.



Für mich ist das eine ideale Zeit, um ihr Territorium wieder einmal ordentlich zu reinigen. Eine heiße Angelegenheit, da es um diese Jahreszeit, auch ohne zusätzliche Technik leicht 40°C und mehr hat. Aus diesem Grund kommen nur die zeitigen Morgen- oder spätere Abendstunden in Frage. Oder – und dafür habe ich mich entschieden – ein bewölkter Sommertag. Vorsichtig steige ich in den Wintergarten und suche nach den Verstecken meiner Kleinmannis. Dabei kann ich alle einmal kurz kontrollieren, nehme sie in die Hand und erspüre ihr Gewicht. Danach stecke ich sie wieder zurück in ihre Höhlen und verschließe diese, um beim Herumkraxeln im Terrarium nicht versehentlich auf ein aufgewachtes Tier zu steigen.


Als erster werden alle Tonmulden, welche meinen Kleinmannis als Tränke dienen, herausgenommen und in warmes Spülwasser eingeweicht. Danach entferne ich die abgetrockneten Pflanzenreste, die überall herumliegen. Mit dem Bordwisch kehre ich nun die oberste Schicht auf.



Dabei achte ich darauf die Ameisen und Asseln, welche unter den Wasserstellen ihren Lebensraum gefunden haben, nicht zu stören. Diese leben schon lange in einer Symbiose mit meinen Schildkröten und erledigen ganz nebenbei einiges der regelmäßigen Putzarbeiten. Bald wirkt alles fast zu sauber. Kein Kotbällchen, kein Blatt liegt mehr herum. In einem so steril wirkenden Terrarium fühlen sich meine Kleinmannis gar nicht wohl. Die schattenspendenden und Nahrungsbringenden getrockneten Pflanzen fehlen.




Bevor ich ihnen einen Buschen, frischer Pflanzen, welche bis bei der Sommerhitze schnell trocknen hineinlege, grenze ich noch einen Teil des Wintergartenterrariums ab und sähe eine Mischung Futterkräuter ein.



Dieser Teil wird ab nun, so wie auch der Teil der heuer geschlüpften Nachzuchten, regelmäßig gewässert. So stehen meinen Ägyptern, gleich nach der Trockenruhe wieder frische Pflanzen zur Verfügung. Gleichzeitig bringt so ein regelmäßig gewässerter Teil eine hohe Luftfeuchtigkeit. Zusammen mit der großen Hitze, welche sich im Sommer in meinem Wintergartenterrarium von selbst einstellt, kommt das dem nordafrikanischen Küstenklima sehr nahe. Meine Schildkröten haben von der ganzen Prozedur gar nichts mitbekommen, sie verweilen weiterhin ruhig in ihren Höhlen. Erst in den nächsten Tagen, wenn sie irgendwann in den frühen Morgenstunden, kurz vor Sonnenaufgang ihre Höhen verlassen und nach nahrungsbringenden verdorrten Pflanzen suchen werden sie möglicherweise eine Veränderung merken, bevor sie sich wieder in eine der vielen Höhlen zurückziehen um weiterhin der großen Hitze zu trotzen.

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