Endlich ist sie da, die schönste Zeit im Jahr – die Urlaubszeit. Die Koffer sind gepackt, das Ticket und der Reisepass in der Tasche und schon geht es ab in Richtung Süden. Sonne, Strand, Meer, gutes Essen – UND vielleicht sehen wir ja auch ein paar Schildkröten.
Für mich, als Schildkrötenliebhaber, ist das fast schon selbstverständlich geworden. Um diese gepanzerten Tiere in freier Wildbahn beobachten zu können, verzichte ich sogar auf einen faulen Strandtag und auch auf das gute Essen im feinen Restaurant darf da schon einmal ausfallen.
Schildkröten in ihrem natürlichen Habitat bedeutet nicht nur ein tolles Fotomotiv, es gibt auch viel Aufschluss über das Leben dieser Tiere, zeigt, wie man das Gehege besser, naturnäher gestalten kann, von welchen Pflanzen sich die Tiere ernähren, man kann selbst das Klima fühlen – und überhaupt gehört es zu einem der beeindrucktesten Urlaubserlebnissen, zumindest für uns Schildkrötenfreaks.
Viel Geduld und viel Ausdauer brauchen wir dafür natürlich schon, weil den Fotos, die man auf Vorträgen, auf der Leinwand bewundern kann, oft stundenlanger erfolgloser Suche einhergehen. Nur selten sitzen die Tiere mitten auf einem gut begehbaren Weg, meist leben sie versteckt und auch wenn sie uns gut beobachten, so sehen wir sie nicht. Man muss also schon sehr gut schauen, steinige, oft sogar steile und dornige querfeldein Wanderungen, bei feuchter heißen Luft auf sich nehmen, um dann – vielleicht - mit der Sichtung einer Schildkröte belohnt zu werden.
Verständlich, dass wir dann sehr in Versuchung geraten, dieses Tier von allen Seiten, von oben und unten und auch mit schönem Hintergrund, abzulichten. So mancher lässt sich sogar dazu hinreißen, die wenigen, gefundenen Tiere so abzufotografieren, dass die späteren Betrachter meinen könnten, es handle sich um eine wissenschaftliche Arbeit. Da werden die Tiere auf dem Rücken gedreht, ein Maßband daneben liegend, dann ab auf die Waage … und was weiß ich was sonst noch alles. DAS ist wohl wirklich nicht notwendig! Die Tiere, die einem solchen „Möchtegernwissenschaftler“ zum Opfer fallen, erleiden dabei enormen Stress. Schließlich sind sie die Begegnung eines Menschen keineswegs gewohnt, und so kommt es, dass die Schildkröte, die hochgehoben wird, sofort Wasser (Urin und Urate) verliert. Das ist ein deutlicher Ausdruck von Unbehagen und Stress. Auch bei unseren, in menschlicher Obhut lebenden Tieren, können wir dies oft beobachten. Der entscheidende Unterschied ist jedoch, dass die, in unserem Gehege lebenden Tiere kaum mit ihrem Wasserhaushalt sparen müssen und bald schon Gelegenheit haben diesen wieder auffüllen zu können. Das ist bei den freilebenden Tieren meist nicht so, da kann es unter Umständen lange dauern, bis es einen Gewitterregen gibt und sie ihre Blase wieder auftanken können. Nicht selten verenden die Tiere dann jämmerlich in der brütenden Hitze. Sie trocknen förmlich aus und das nur, wegen einem Schildkrötenfreund, der sich darüber gefreut hat endlich diese Tiere in Freiheit erleben zu können.
Davon bekommt der Mensch zwar nichts mehr mit, für das Tier kann es jedoch tödliche Folgen haben.
BITTE BEACHTET, Schildkröten sind Wildtiere, die schon allein durch die Anwesenheit eines Menschen unter Stress stehen. Fasst keine Tiere an, sondern erfreuen euch nur mit den Augen an ihrer Schönheit.
Nehmt die Landschaft, den Geruch, das Klima und alles rund um dieses Tier wahr, speichert diese Eindrücke in euren Herzen ab und ahmt das Erlebte so gut als möglich in ihrem Schildkrötengehege, zu Hause, im Garten nach.
Hier könnt ihr einige Eindrücke über meine Reisen in die Südtürkei gewinnen: http://christinedworschak.wix.com/tuerkei
und Hier erfahrt ihr einiges über die Habitate in Bulgarien: http://christinedworschak.wix.com/bulgarien
Besonders schön ist es, wenn ihr eure Erlebnisse mir uns teilt, uns eure Fotos zeigt und von euren Eindrücken und Erfahrungen berichtet.
Genau dazu ist es ja auch das, Landschildkrötenforum
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