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AutorenbildChristine Dworschak

Natürliches Entwurmungsmittel

Immer wieder wird das Für und das Wider einer Entwurmung für Schildkröten diskutiert und in gewisser Weise haben sowohl die Befürworter, als auch die Gegner Recht. Unumstritten ist es, dass eine zu hohe Last an Oxyuren und anderen Darmparasiten den gesamten Organismus der Schildkröte, in hohem Maße belasten. Aber auch sämtliche chemischen Entwurmungsmittel sollte man keineswegs leichtfertig anwenden. Auf keinen Fall – und das möchte ich hier deutlich und klar zum Ausdruck bringen – sollte man ohne vorherige, vom Fachtierarzt untersuchte Kotprobe, eine medikamentöse Entwurmung durchführen.

Kaum ein Schildkrötendarm ist steril und völlig frei von Würmern und Parasiten und das ist, meiner Ansicht nach auch gar nicht notwendig. Dennoch sollten diese nicht überhandnehmen, was bei übermäßigem Stress jedoch leicht geschehen kann. Da reicht oft nur ein Neuzugang oder eine größere Veränderung im Gehege. Weibchen, die von aufdringlichen Männchen ständig bedrängt werden, aber ebenso auch Männchen, die durch die Reize ständig sichtbarer Weibchen kaum noch zur Ruhe kommen stehen nun einmal unter Stress. Auch unsauber Badebecken, fruchtzuckerhaltige Obstnahrung bieten einen guten Nährboden für unerwünschte Darmbewohner. Das alles und noch einiges mehr, kann zu einem übermäßigen Parasitenbefall führen, welche die Tiere extrem schwächen können. Ein geschwächtes Tier ist wiederum besonders krankheitsanfällig und so schließt sich der Kreislauf.



In diesem Artikel möchte ich jedoch nicht erörtern, ob und ab wann eine tierärztliche Entwurmung stattfinden bzw. wann und wie oft der Kot von einem fachlich kompetenten Arzt untersucht werden sollte. Hier möchte ich lediglich von meiner Erfahrung einer alternativen Entwurmungspaste berichten. Auf der Suche nach einer solchen stieß ich im vergangenem Jahr auf folgendes Rezept:

1 Teelöffel (getrocknetes Kraut) Wermutkraut, Salbei, Thymian und Minze Kokosöl gemahlene Kürbiskerne Möhrenraspel

Dieses Rezept war zwar für Katzen bestimmt, da sich jedoch keine für Reptilien bedenklichen Zutaten darin befinden hatte ich beschlossen es einmal auszuprobieren.



Mit Erstaunen stellte ich fest, dass sich meine Tiere förmlich auf diesen unappetitlich aussehenden Brei stürzten. Mit noch größerem Erstaunen betrachtete ich jedoch den, nach einigen Tagen ausgeschiedenen Kot. So befanden sich tatsächlich augenscheinlich sichtbare Oxyuren darin. Waren meine Tiere in einem zu hohen Maße voll damit? War die Kotprobe, die Anfang August als „geringgradig“ galt doch nicht richtig?

In diesem Jahr probierten auch andere Halter einer Schildkrötengruppe dieses natürliche Entwurmungsrezept aus. Erstaunlicher Weise stürzten sich fast alle Tiere mit Begeisterung auf diesen grausig aussehenden Brei und das nicht ohne den gewünschten Erfolg. So berichteten einige Halter von einem ähnlichen Ergebnis wie bei mir.



Die vielen Würmer, die hier mit Hilfe der Paste ausgeschieden wurden, befanden sich in einem Tier, das nach einer tierärztlichen Kotuntersuchung nicht entwurmt werden musste.

Gibt es das wirklich, ein natürliches und völlig harmloses Entwurmungsmittel für Schildkröten, womöglich eines, welches sie gerne fressen? Eine Kotprobe sollte dieses Entwurmungsrezept keineswegs ersetzen, als vorbeugende Maßnahme halte ich es jedoch als absolut brauchbar.

Text: Christine Dworschak, alle Rechte bei der Autorin www.griechische-landschildkroeten.at

Foto: Bettina Thomas und Torsten Kiefer, alle Rechte bei den Fotografen http://landschildkroeten-hunsrueck.de/

Diskussion: www.landschildkroeten-forum.at

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