BANYA
Durch Ackerbau und intensiver landwirtschaftliche Nutzung verkleinert sich in diesem Gebiet das natürliche Habitat der Schildkröten rapide.
Noch kann man hier einige Griechische und der Maurische Landschildkröten finden.
Auf dem Weg begegneten wir einigen Hirten, die ihre Kühe und Ziegen auf die Weide führten. Bald waren wir in einem sehr üppig bewachsenen, längst vergessenen Weinanbaugebiet. Die alten Weinstöcke waren von Gräsern und dornigem Gestrüpp überwucherten.
Außer deutlichen Spuren von Schildkröten, fanden wir einige Echsen und sogar eine Hornotter.
Erst an unserem letzten Tag konnten wir, in diesem Gebiet, im tiefen Gestrüpp, ein altes Testudo hermanni boettgeri Männchen entdecken.
Ivo zeigte uns die Überwinterungsplätze der Schildkröten in dem Gebiet gleich hinter seinem Haus.
Mit Erstaunen betrachtete ich den dicht bewachsenen Eichenwald, in denen die Tiere, laut Ivo, dem kalten Winter trotzen. In Bulgarien sind Temperaturen bis zu -20C° keine Seltenheit. Die Schildkröten verweilen, trotz dieser Kälte, nur etwa 10cm unter der, von Eichenlaub dick bedeckten Humusschicht. Dicht an einem Baumstamm. Oft ist die Erde so nass, dass die Tiere förmlich im Schlamm eingegraben sind.
Durch Ackerbau und Weidegebiete verlieren die Schildkröten immer mehr Land.
Noch finden wir ein weites Gebiet, fernab von jedem Torismus.
Ein geblündertes Nest von weichschalingen Schlangeneiern
Hornotter (Vipera ammodytes)
Weite Gebiete sind mit verwilderten Wein dicht bepflanzt.
Ob wir in diesem dichten Pflanzenfilz zu dieser heißen Jahrszeit (Ende August) tatsächlich Schildkröten finden können?
Deutliche Spuren einer Landschildkröte
Vermutlich von Scharkalen, geplündertes Nest.
Viele üppige Futterpflanze stehen den Tieren trotz dieser trockenen Zeit, hier zur Verfügung
Altes testudo hermanni boettgeri Männchen im dichten Unterholz.
Überwinterungsplätze von thb im dichten Eichenwald.
Sogar Pilze wachsen hier.
Offensichtlich ist Eichenlaub für die Überwinterung, doch nicht so ungeeignet, wie man es oft in Internetforen liest.
In dieser weichen, dicken Eichenlaubhumusschicht graben sich die Tiere ein. Ivo erzählt uns, dass die Tiere kaum 10 cm unter dieser Schicht, bei Temraturen bis zu - 20°C verharren.
Nach einem anstrengenden, heißen und überaus interessanten Tag gibt es kaum etwas Schöneres als sich im nahen Meer abzukühlen.
die Flora in dieser Region
Wildbirnen und Holzäpfen wachsen reichlich in dieser Gegend
Wildbirne
Krazdistel
zarte Buchenblätter stehen unter den hohen Eichenbäumen
Wegwarte
Wiesenpipau
Nahrung steht den Tieren in diesem, reichlich bewachsenen Gebiet genügend zur Verfügung. Neben all den Wildpflanzen, die auch bei uns, in einem gut bewachsenen Schildkrötengehege zu finden sind, fanden wir Brombeersträucher, Hagebutten, Mirabellen, Feigenbäume, sowie reichlich Wildbirnen und Holzäpfel.