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2.Station im Knappen Trakt vor den Gemälden

Vorstellung der drei Herren:

> Albero von Arberch – Sohn von Countadius de Arberch – Steiermark kam zu Österreich, Grenzburg verlor Bedeutung, Mariazell in Österreich erhob Anspruch auf die Pfarre v. Kaumberg – Streit zwischen Arberger und dem Kloster. Albero musste die Pfarre hergeben. Lebten ca. 200 Jahre auf der Burg.

> Georg Ruckendorfer – verheiratet mit einer Tochter der Arberger (in männlicher Linie ausgestorben) und erwarb so die Burg, baute aus und modernisierte.
War bei den großen Raubzügen in Mehren dabei (Raubritter) lebte, wenn überhaupt nur kurze Zeit auf dieser Burg. Sohn Wolfgang Ruckendorf lebte hier nie.

> ev. Sewald Pögel – Waffenschmied - Wertanlage

> Helmhard Jörger – sehr angesehenes Geschlecht im Kaiserhof.
Anhänger von Matin Luther, war Protestant und drang mit anderen Verbündeten nachts ins Schlafgemach des Kaisers ein, um Religionsfreiheit zu erzwingen. Der fand das nicht so gut, ließ ihn ins Gefängnis werfen und enteignete ihn aller Güter, darunter auch die Araburg.

Bilder selbst sprechen lassen

Im Laufe der Jahrhunderte wechselten die Besitzer, wobei nur die wenigsten auch hier lebten.
Genaugenommen lebten nur die Arberger selbst hier auf der Burg. Sie herrschten hier fast 2 Jahrhunderte.
Wie die Arberger wirklich ausgesehen haben wissen wir nicht, wir können jedoch davon ausgehen, dass Albero, einer der Söhne von Counradius, halblange Haare hatte, vermutlich keinen Bart trug und in bunten Wollstoffen gewandet war.
Dank einiger Urkunden kann man einen Bruchteil aus dem Leben der Arberger nachvollziehen.
Wie bereits gesagt hatte sein Vater, Counradius de Arberg, die Kirche zu Kaumberg erbauen lassen und erhielt, aus deren Einnahmen sein Zehent.


Nicht weit von hier, dort, wo jetzt Kleinmariazell liegt, war das Kloster „Mariazell in Österreich“ Dort lebten und beteten Benediktiner Mönche.  Sie beanspruchten Mitte des 13. Jhd. die Rechte auf die Kirche von Kaumberg. Diese wollte Albero jedoch nicht so leicht hergeben, immerhin lebte er von diesen Einkünften.
Leider nutzte ihm das nichts, 1256 sprach der Bischof von Passau ein Machtwort und Albero musste die Rechte der Kirche an das Kloster Mariazell in Österreich abgeben.  

Georg von Ruckendorf, so sagt man, soll ein Raubritter gewesen sein. Aller Wahrscheinlichkeit nach war er dabei bei den großen Raubzügen in Mähren. Raubritter waren zu dieser Zeit jedoch nichts ungewöhnliches. Es war eine politisch sehr unstabile Zeit und man nahm sich einfach was man wollte.
Georg von Ruckendorf war verheiratet mit Kunigunde von Arberg. Das Geschlecht der Arberger starb im Mannesstamm aus, in weiblicher Linie lebte es aber weiter.
Unter Georg von Ruckendorf wurde viel modernisiert und ausgebaut, auch die Burgkapelle haben wir ihm zu verdanken. Er selbst lebte vermutlich jedoch nie auf der Burg. Auch sein Sohn, Wolfgang lebte hier nie.

 

Hier, zwischen den beiden Herren, könnte man noch Seewald Pögl einreihen.
1528 kauft er von seinen Cousins Sigmund und Reinprecht Eberstorff- Tiernstein die Burg als reine Wertanlage. Er war Waffenschmied und mit wachsender Beliebtheit der Feuerwaffen konnte er seinen Reichtum vermehren. Die Burg diente ihm lediglich als Wertanlage.

Dennoch hat Kaumberg ihm viel zu verdanken, so kaufte er vom, durch einen Brand schwer geschädigten Kloster "Mariazell in Österreich" das Amt zu Kaumberg zurück. So half er nicht nur dem Kloster, auch Kaumberg kam wieder in Besitzt der Araburg.


1590 kaufte der aus Oberösterreich stammende Bernhard von Jörger die Burg. Wie bereits die meisten vor ihm lebte auch er nicht dort.
Die Jörger waren sehr angesehen und übten ein hohes Amt am Wiener Hof aus.
Sie sehen hier Helmhard von Jörger, der 1617 im Besitz der Burg war.
Er war, wie alle Jörger, ein großer Anhänger von Martin Luther und seiner Lehre, dem Protestantismus. Als Burgherr konnte er die protestantische Lehre auszubreiten, was Kaiser Matthias (1612-1619) auch zu ließ. Sein Nachfolger, Kaiser Ferdinand II. (1619 – 1637) war dem protestantischen Glauben jedoch in keiner Weise zugetan.
Als Helmhard von Jörger, im Jahre 1619 mit einer Gruppe fanatischer Protestanten bei Nacht in die Schlafgemächer des Kaisers eindrang, um Religionsfreiheit zu erzwingen, wurde er wegen Hochverrats festgenommen und aller Güter enteignet. Darunter auch die Araburg.
Diese bekam Hans Balthasar von Hoyos als Lehen. Bald danach wurde die Burg jedoch an das Stift Lilienfeld verkauft, in deren Besitz sie sich auch heute noch befindet.

Wie sie sehen, wechselte die Burg im Laufe der Jahrhunderte einige Male die Besitzer und jeder einzelne schrieb hier Geschichte.
Interessant wäre es, was sie die Besitzer untereinander zu erzählen hätten. Könnte man ihre Geister doch bloß noch einmal erwecken.

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