Gesundheit
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Um den Gesundheitszustand seiner Tiere zu beurteilen, muss man sie gut kennen und mit deren Lebensweise vertraut sein.
Der Panzer soll glatt und fest, nur bei jungen Tieren darf er elastisch sein.
Die Augen sind klar und schwarz glänzend. Sie sollten nicht eingefallen und auch nicht geschwollen sein. Das Maul ist bei der Atmung geschlossen. Die Nasenlöcher sind frei und zeigen keinen Ausfluss. Eine gesunde Schildkröte hebt beim Laufen den Panzer hoch, schleift ihn nicht nach und knickt auch nicht ein.
Die Kloake ist sauber, nicht kotverschmiert. Der Kot selbst ist schwarz, fest geformt und eher trocken. Fast immer sieht man die Pflanzenfasern wie ein kleines Schwänzchen aus dem Kotballen ragen. Die Urate sind cremig, weich und weiß. Während der Aktivzeit sind die Tiere bei gutem Appetit, zeigen sich besonders lauffreudig und neugierig. Abends zieht sich eine gesunde Schildkröte in ihr Versteck zurück und bleibt nicht unbedeckt auf offener Fläche liegen. Die Schildkröten geben, mit Ausnahme bei der Paarung (Männchen), keine Geräusche von sich.
Ändert ein Tier plötzlich das Verhalten, kann eine eine Erkrankung dahinterstecken. Bei einem graviden Weibchen könnte es sich auch um eine bevorstehende Eiablage handeln. Auf jeden Fall sollte man das Tier besonders aufmerksam beobachten.
Ändert sich das abnormale Verhalten nicht oder zeigen sich zusätzlich Symptome wie Nasenausfluss, Durchfall, Atemgeräusche, Atemnot oder anderes, so sollte man nicht zögern umgehend einen reptilienkundigen Tierarzt aufzusuchen. Nur dieser kann mittels moderner Technik eine exakte Diagnose stellen und die entsprechende Therapie veranlassen.
Sollten ein oder mehrere Tiere erkranken, muss man, trotz entsprechender Therapie, nach einer möglichen Ursache suchen. Sehr oft liegt diese bei der Haltung und kann nur durch entsprechende Haltungskorrektur zu einer dauerhaften Gesunderhaltung führen.
Quarantäne
Möchte man ein neues Tier in den Bestand integriert, so muss vorher eine ausreichend lange Quarantäne durchgeführt werden. Dazu soll der Neuzugang in einem Einzelbecken, das über all die notwendigen Einrichtungsgegenstände (Licht, UV, Verstecke etc.) verfügen muss, gehalten und gut beobachtet werden.
Zur Sicherheit sollte man den Neuzugang in dieser Zeit einem kundigen Tierarzt vorstellen. Dieser wird nicht nur den Kot untersuchen, sondern auch einen Test auf Herpes und Mykoplasmen veranlassen.
Eine solch strenge Quarantäne halte ich 6 Monate lang. Erst danach setze ich den Neuling in eine „Softquarantäne“. Ähnlich wie bei meinem Jungtiergehege, bekommt das neue Tier eine kleine Abteilung im Wintergarten. Nun können sich die Tiere bereits wittern. Nach etwa einem Monat öffne ich eine kleine Stelle in der Umrandung. und die Tiere können sich erstmals begegnen. Dem Neuzugang bleibt sein ihm bereits vertrauter Teil noch eine Zeit lang erhalten, bevor ich die Umrandung endgültig abbaue.
Mit jedem Neuzugang kann man eine Erkrankung einschleppen. Zudem besteht immer die Gefahr, dass sich das Verhalten in der Gruppe untereinander ändert oder es sogar zu Kommentkämpfen kommen kann.
Eine ausreichende, jedoch nicht übertriebene Hygiene ist für die Gesunderhaltung der Tiere wichtig.